Ich lebte mein Leben
zwischen den wilden Gräsern
und dem Glitzern der Tautropfen.
Im Winter zog ich ins Haus einer Schnecke
und träumte vom sanften Wiegen
der Glockenblumen im Sommerwinde
und dem zarten Duft der Windlingsblüten.
Nichts ließ mein Herz mehr erblühen
als der stetige Tanz der Jahreszeiten.
Ein endloser Kreis, der die Liebe beschreibt
und den Sinn für die Unendlichkeit weckt.
Ich lebte mein Leben
zwischen raschelnden Erlenblättern
und dem Hauch singender Libellen.
Wenn ich müde war, lauschte ich dem Flüstern der Sterne,
die immer etwas zu erzählen hatten,
egal ob es Tag oder Nacht war.
Nichts berührte meine Sinne mehr
als das Lachen der Bäume,
wenn der erste Regen nach langer Dürre
ihre müden Äste streifte.
Ich lebte mein Leben
zwischen dem Schwingenstaub der Nachtfalter
und dem Summen emsiger Wildbienen.
Wen ich durstig war, trank ich aus der Stille des Sees,
der wie ein Spiegel andere Welten verbarg,
in die ich eintauchen
und ganz ich selbst sein konnte.
{Claudia Voglhuber}
∼
I lived my life
between the wild grasses
and the glitter of the dewdrops.
In winter I moved into the house of a snail
and dreamed of the gentle swaying
of the bluebells in the summer wind
and the delicate scent of the bindweed flowers.
Nothing made my heart blossom more
than the constant dance of the seasons.
An endless circle that describes love
and awakens the sense of infinity.
I lived my life
between rustling alder leaves
and the breath of singing dragonflies.
When I was tired, I listened to the whisper of the stars,
which always had something to tell,
regardless of whether it was day or night.
Nothing touched my senses more
than the laughter of the trees
when the first rain after a long drought
touched their tired branches.
I lived my life
between the dust of the moths' wings
and the buzzing of busy wild bees.
When I was thirsty, I drank from the silence of the lake,
which, like a mirror, concealed other worlds,
in which I could immerse myself
and be completely myself.
{Claudia Voglhuber}
☙
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